Räumlich malen

Pinsel, Bleistift, Farben, Papier

Diesmal zeigen wir euch, wie ihr räumlich malt. Das bedeutet, dass zum Beispiel Häuser nicht flach aussehen, sondern als ob man um sie herum gehen könnte. Wenn wir ein Haus anschauen, dann fällt an manchen Stellen Licht hin, an anderen Stellen ist Schatten. Ein Dach ist nie nur knallrot, sondern hat teilweise Moosstellen. Unter den Dachrinnen ist die Wand ganz dunkel. Räumlich zu malen braucht etwas Übung. Wir erklären euch, auf was ihr achten könnt.

Ihr braucht: Papier, Bleistift, Pinsel, Wasser, Acryl- oder Wasserfarben.

Als Erstes malt ihr Häuser mit Bleistift vor. Auf unserem Bild seht ihr das linke Haus von vorne, das rechte steht schräg. Dann seht ihr nicht mehr nur eine Seite des Hauses, sondern zwei: eine Seite gerade und eine Seite schräg. Zeichnet dazu zuerst die gerade Seite. Von der rechten Bodenecke der geraden Seite zieht ihr eine schräge Linie nach rechts oben. Das Gleiche macht ihr von der oberen Ecke und von der Dachspitze aus. Die Linien müssen "parallel" sein, also überall den gleichen Abstand zueinander haben. Vor die schräge Hausseite könnt ihr noch eine Mauer malen. Das funktioniert genauso wie beim schrägen Haus. Vor unserer Mauer wachsen noch ein paar Büsche.

Wenn ihr ein Haus anschaut und nahe dran steht, dann seht ihr bei den Fenstern nicht nur eine glatte Fläche. Durch die Fensterscheibe seht ihr oft, wie dick die Mauer ist, oder ihr seht ein Fensterbrett innen. Dazu zeichnet ihr auf einer Seite des Fensters unten und seitlich eine zweite Linie.

Nun malt ihr die Hauswände farbig an. Bei unserem Bild soll das Licht von rechts kommen, deswegen ist die schräge Wand rechts heller als die Wände, die nach vorne zeigen. Nehmt also unterschiedlich helle und dunkle Töne der gleichen Farbe. Mischt für hellere Farben ein bisschen Weiß mit hinein, für dunkleres Gelb mischt ihr es mit Rot, Braun oder Schwarz.

Fassaden anmalen

Schatten malen

Als nächstes folgen die Schatten. Die Teile der Wand, die ihr in die Fenster gemalt habt "Fensterleibungen"), sind dunkler, als die Hauswand. Sie liegen weiter innen und das Licht kommt weniger dort hin. Also malt ihr sie in einem dunkleren Gelb. In den Fenstern ist es richtig dunkel, sie werden also grau oder schwarz gemalt. Die Fenster auf der schrägen Seite werden heller als die Fenster der geraden Seite. Denn das Licht kommt ja von rechts und scheint mehr hinein. Das Gleiche gilt für Türen.

Auch die Hauskanten sind ein wenig dunkler. Also zieht ihr die Kanten mit einer dunkleren Farbe nach. Sie sind aber nicht so dunkel wie die Fenster, daher nehmt ihr hier besser braun. Und dann wirft auch ein Dach, das übersteht, Schatten auf die Wand. Ganz nah am Dach, wo vielleicht auch eine Dachrinne sitzt, ist ein dunklerer Schatten auf der Wand. Hierfür mischt ihr das Gelb sehr dunkel, mit Braun oder ein wenig Schwarz. Der dunkelste Schatten ist nicht so breit. Nach unten wird er immer heller und undeutlicher und verschwimmt mit der Wandfarbe. Ihr mischt also eure Schattenfarbe wieder ein bisschen heller. Auf unserem Bild ist die rechte Seite des linken Hauses auch dunkler. Denn das schräge Haus und die Hauskante halten das Licht ab.

Die Mauer vor dem Haus könnt ihr schon schwarz anmalen.

Die Mauer ist aber auch nicht einfach schwarz. Wo sie nach vorne zeigt, ist sie dunkler. Auf die Oberseite der Mauer scheint das Licht, deswegen sieht sie eher hellgrau aus. Mischt also für die Oberseite ein Grau. Dann könnt ihr mit Weiß noch sogenannte "Lichter" setzen, d.h. Stellen weiß malen, an denen sich die Sonne spiegelt oder die besonders hell sind. Ist die Wand oben rund, sind die Seiten dunkler als die Mitte zu malen.

Die Dächer der Häuser brauchen auch noch Farbe. Nehmt dazu verschiedene Rottöne, mischt mit ein wenig Braun. Dächer sind meistens nicht sauber rot, sondern haben dunklere Flecken. Die Dachfarbe darf also ruhig fleckig aussehen. Ganz oben ist das Dach wieder heller wegen des Lichts. Dort malt ihr also wieder "Lichter" in Hellrot und  Weiß.

Ergebnis Häuser mit Schatten

Für die Büsche vor der Mauer mischt ihr unterschiedliche helle und dunkle Grüntüne. Mit der Spitze eines dicken Pinsels tupft ihr zuerst die dunklen Töne auf das Papier. Dann nehmt ihr immer heller werdende Töne und tupft sie stellenweise darauf. Durch das Tupfen sehen die Büsche nicht so glatt gemalt aus, sondern sie scheinen eher Blätter zu haben. Die sehen ja auch mehr wie Tupfen aus, als wie Striche. Durch die dunklen und hellen Farben werden die Büsche räumlich und rund. Oben und ganz außen sind sie heller als am Rand und innen.

Nun sind eure Häuser fertig. Übrigens: Macht euch nichts draus, wenn euer erstes Bild mit Schatten nicht gleich perfekt wird. Räumlich malen ist schwierig und braucht Übung. Probiert einfach ein bisschen aus und ihr werdet immer besser!

Wenn ihr Lust habt, schickt uns doch ein Foto von eurem Bild an herkomer-museum@landsberg.de und wir zeigen es in unserer Bildergalerie.