Herbstlicher Wald

„Man steht in einer Kathedrale der Natur, das tönende Rauschen des Windes durchzieht die Wipfel der stattlichen Tannen, deren Stämme wie die Pfeiler eines gotischen Bauwerkes ringsum aufragen. Trotz der Waldesstille empfindet man keine Melancholie, man steht wie verzaubert und wundert sich nicht mehr, weshalb die Märchen der Deutschen diese Wälder mit seltsamen Wesen gefüllt haben, mit wunderlichen kleinen Geschöpfen, die in Höhlen leben und kostbare Schätze hüten, oder mit Kobolden und Zwergen, guten und bösen Waldgeistern und Feen.“(Hubert von Herkomer)

Pinsel, Wattestäbchen, Farben, Papier

Hubert von Herkomer war fasziniert von den deutschen Wäldern. Deswegen zeigen wir euch diesmal, wie ihr einen Wald malt, ohne detaillierte Bäume zeichnen zu können. Wir haben für das Bild herbstliche Rottöne gewählt. Ihr könnt genauso aber auch einen Frühlingswald malen, wenn ihr helles Grün und Gelb benutzt.

Ihr braucht: Papier, Acrylfarben, Pinsel, Wattestäbchen und Gummiband, Teller oder Palette zum Anmischen.

Auf dunkle Grundierung Farbe klecksen

Ihr könnt euer Papier grundieren oder es weiß lassen. Auf dem Blatt verteilt ihr Farbkleckse, unten die dunkleren Farben, oben die helleren. Wir haben unten Brauntöne benutzt, dann Rot, Orange und Gelb. Wenn der Waldboden später mit Moos oder Gras bedeckt sein soll, verwendet ihr unten Grün.

Rottöne auf dem Blatt verteilt

Nehmt einen dicken Pinsel und verteilt die Farbe. Wischt nicht nur in geraden Linien, sondern ruhig auch etwas ungeordnet. Die entstehenden Farbflächen bilden später den Hintergrund. Mit den Rot- und Brauntönen entsteht der Eindruck, dass die Bäume im Wald rotbraune oder orange Blätter tragen und überall auf dem Waldboden Herbstblätter liegen. Der Wald taucht in ein herbstliches Licht. Wählt ihr Frühlingsfarben in hellem Grün und Gelb, taucht der Wald in einen hellen, lichtdurchfluteten Schimmer.

Baumstämme auf den Hintergrund in Rottönen gezeichnet

Nun sind die Baumstämme an der Reihe. Malt mit verschiedenen Brauntönen Stämme und Äste. Indem ihr nicht alle Stämme ganz unten anfangt, sondern ein paar weiter oben malt, entsteht der Eindruck, dass sie weiter hinten im Wald stehen. Stämme haben Licht- und Schattenseiten. Malt also nicht alles in der gleichen Farbe, sondern benutzt hellere und dunklere Töne. Baumstämme sind manchmal auch fleckig und bewachsen. Oft ist es besser, nicht zu perfekt und gleichmäßig zu malen.

Fertiges Herbstwald-Bild

Für die Blätter auf den Bäumen benutzt ihr nun die Wattestäbchen. Bindet sie mit einem Gummiband zu einem Bündel. Mischt in einem Teller oder einer Palette Farben an. Tippt das Wattestäbchenbündel in die Farbe und tupft damit auf das Bild. Dorthin, wo ihr Blätter an den Bäumen haben möchtet. Auf unserem Bild sind die Blätter heller als die Hintergrundfarben, eher gelb und orange. Tupft so viele Blätter auf wie ihr möchtet. Ihr könnt den Waldboden auch noch ein wenig mit grünen Tupfen für Moos auflockern.

Auf unserem Bild steht links im Hintergrund noch der Mutterturm. Nicht ganz geographisch korrekt, weil der Mutterturm nicht in einem Wald steht. Nennen wir es künstlerische Freiheit! Immerhin ließ Herkomer im Park um seinen Turm herum hohe Bäume pflanzen, durch deren Spitzen heute das gelbe Dach des Mutterturms ragt.

Und wie sieht euer Waldbild aus? Wenn ihr Lust habt, schickt uns gerne ein Foto an herkomer-museum@landsberg.de und wir zeigen es in unserer Bildergalerie.