Porträtzeichnen für Anfänger

Hubert von Herkomer war ein erfolgreicher und berühmter Porträtmaler. Er malte Menschen und hatte großes Talent dafür. Porträts zu malen ist schwierig und gilt als Königsklasse der Kunst. Doch es gibt ein paar Tricks, wie ihr Gesichter richtig malen könnt. Und: Übung macht den Meister!

Material für Porträt: Bleistift, Radiergummi, Papier, Wasserfarben, Pinsel, Spiegel

Ihr braucht: Papier, Bleistift, Radiergummi, einen Spiegel, Pinsel und Wasserfarben oder andere Farben zum Anmalen, wenn ihr mögt.

Der Spiegel ist dafür da, dass ihr euer eigenes Gesicht anschauen, Proportionen kontrollieren und malen könnt.

Gezeichnete Eierform

Die richtige Kopfform: Ein Kopf ist nicht kugelrund, sondern mehr oval, also eierförmig. Das spitzere Ende vom Ei ist dabei das Kinn.

Eierform durch Längs- und Querstrich geteilt, auf dem Querstrich gezeichnete Augen

Zeichnet nun Hilfslinien ein. Halbiert das Oval einmal der Länge nach und einmal horizontal. Auf unserem Bild sind die Hilfslinien blau eingezeichnet, dass ihr sie besser erkennen könnt. Auf die Mittellinie kommen die Augen - auch wenn es sehr tief aussieht, das ist richtig. Die Augen haben Mandelform. Darin liegt noch die Iris als Kreis, der an den Rändern anstößt. Und darin noch der klitzekleine schwarze Kreis, die Pupille. Der Abstand zwischen den beiden Augen ist bei den meisten Menschen eine Augenbreite. Denkt euch also zwischen den beiden Augen noch ein drittes und ihr habt den richtigen Abstand. Kontrolliert das mal im Spiegel: Stimmt das bei euch? Oder liegen eure Augen näher zusammen? Dann malt sie so, wie ihr sie im Spiegel seht.

Unterer Teil der Eierform durch zwei Querstriche aufgeteilt, auf oberem gezeichnete Nase, auf unterem Mund

Halbiert die untere Gesichtshälfte noch einmal. Darüber liegt die Nase. Dann halbiert ihr den Teil ganz unten im Oval noch einmal, darauf liegt der Mund. Seht euch auch die Form von Nase und Mund im Spiegel an. Ist eure Nase groß oder klein, schmal oder knubbelig? Habt ihr schmale Lippen oder volle? Wie weit steht der Mund über die Breite der Nase hinaus?

Haare malen

Die Haare gehen nicht von der oberen Kante des Ovals weg, sondern von einer Linie knapp oberhalb, dem Scheitel. Je nachdem, ob ihr glatte oder lockige Haare habt, malt ihr die Haare von der Scheitellinie ab über die Seite nach unten um das Gesicht herum. Verdecken eure Haare die Ohren, braucht ihr keine Ohren zu malen. Habt ihr einen Kurzhaarschnitt, malt ihr die Ohren zwischen dem Mittelstrich und dem nächsten Strich darunter. Kontrolliert wieder im Spiegel, wie viel ihr von den Ohren seht. Oft malt man die Ohren viel zu groß.

fertige Porträtzeichnung

Nun kommt noch der Hals dazu. Malt ihn nicht zu dünn. Schaut im Spiegel wie breit ein Hals ist - normalerweise nicht viel schmaler als das Gesicht. Dann zeichnet ihr noch Augenbrauen ein und die Wimpern. Habt ihr Sommersprossen oder ein Muttermal? Dann zeichnet auch die ein.

Fertig ist eure Vorzeichnung. Die Hilfslinien könnt ihr nun ausradieren. Wenn ihr wollt, könnt ihr nun euer Gesicht mit Farben ausmalen. Wenn ihr Lust bekommen habt, das Porträtmalen zu üben, versucht doch als nächstes eure Familie zu malen. Schafft ihr es, alle so zu malen, dass sie sich erkennen?

Habt ihr Lust uns eure Ergebnisse zu zeigen? Schickt uns ein Foto an herkomer-museum@landsberg.de, teilt uns mit, ob wir euren Namen und euer Alter nennen dürfen, und wir zeigen euer Bild oben in der Galerie.